Ich sein
Wir begleiten Ihr Passing
Viele Transmenschen fühlen sich unsicher und werden ausgegrenzt, weil ihr Gesicht nicht zu ihren Gefühlen und ihrer Selbstwahrnehmung passt.
Eine Feminisierung oder Maskulinisierung ihres Gesichts kann ihnen helfen, selbstbewusster als Frau oder Mann zu leben – als das Geschlecht, das sie schon immer waren.
Wir unterstützen Sie auf Ihrem Weg zu Ihrem Ich.
FAITH-Studie
Verbesserung von Passing und Lebensqualität durch geschlechtsangleichende Gesichtsanpassung (Unterspritzungen) bei Transpersonen
Mein Gesicht
Feminisierung Maskulinisierung
Was passiert bei einer Gesichtsfeminisierung oder Gesichtsmaskulinisierung?
In der Regel erfolgt eine Feminisierung oder Maskulinisierung des Gesichts durch geschlechtsangleichende Gesichtschirurgie. Es wird unterschieden zwischen Gesichtsfeminisierung und Gesichtsmaskulinisierung, oder auf Englisch «Facial Feminization Surgery, FFS» und «Facial Masculinization Surgery, FMS».
Durch diese Operationen werden Knochen und Gesichtsweichteile so geformt, dass sich das «Passing» der Person verbessert. Gutes Passing bedeutet, dass die Person von ihrer Umwelt als das Geschlecht erkannt wird, mit dem sie sich selbst identifiziert.
Solche Operationen verbessern nachweislich das Passing und die Lebensqualität, können aber riskant, aufwendig und teuer sein. Oft sind sie nicht rückgängig zu machen.
FAITH-Studie
Gesichtsanpassung ohne Operation
Deshalb führen wir die FAITH-Studie durch. In der Studie untersuchen wir, ob wir durch Unterspritzungen mit Hyaluronsäure und Botulinumtoxin im Gesicht das Passing und die Lebensqualität von Transmenschen verbessern können – ohne Operation.
Mit diesen Injektionen können bestimmte Gesichtspartien wie Brauenwulst, Kiefer, Wangen, Nase und Lippen betont oder verfeinert werden, sodass das Gesicht weiblicher oder männlicher wirkt.
Der Effekt der Hyaluronsäure- und Botulinumtoxin-Behandlung hält nur eine begrenzte Zeit an und ist umkehrbar.
Teilnahme
Wer kann an der FAITH-Studie teilnehmen?
Sie sind eine Transfrau oder ein Transmann und erfüllen folgende Kriterien:
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Über 18 Jahre, unter 65 Jahre
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Bestätigte Diagnose der Genderdysphorie/ Genderinkongruenz (ICD-10-Code: F64.0/ICD-11-Code HA60)
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Bisher keine Geschlechts-angleichenden Gesichtsoperationen
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Einverständnis der behandelnden Psychiater*innen/Psycholog*innen zur Studienteilnahme
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Keine Unverträglichkeit gegenüber Inhaltsstoffen der verwendeten Produkte
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Keine Schwangerschaft, Stillphase, unbehandelte Epilepsie, Porphyrie, Autoimmunerkrankung
Wenn Sie an der FAITH-Studie teilnehmen möchten, kontaktieren Sie uns bitte via faith.trial@usb.ch. Wir nehmen uns Zeit, um Ihre Fragen zu beantworten und zu klären, ob Sie für die Studie infrage kommen.
Zeitaufwand
Wie gehen wir vor?
Die FAITH-Studie wird mit Transfrauen und Transmännern durchgeführt. Vor der Behandlung erfolgen ein ärztliches Beratungsgespräch und eine Aufklärung.
Dauer: 3 ärztliche Visiten über 9 Monate
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Tag 1: Fragebögen zur Gesichts-bezogenen Lebensqualität, Unterspritzungsbehandlung mit Hyaluronsäurefiller und Botulinumtoxin, Foto- und 3D-Aufnahmen des Gesichtes vor und nach der Behandlung.
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Nach 3 und 9 Monaten: Ärztliche Verlaufskontrolle mit Wiederholung der Fragebögen zur Gesichts-bezogenen Lebensqualität, Foto- und 3D-Aufnahmen des Gesichts.
Risiken
Mit welchen Risiken muss ich bei einer Studienteilnahme rechnen?
Die Behandlungen und die Produkte sind nicht experimentell, sondern werden seit Jahrzehnten für Schönheitsbehandlungen genutzt. Trotzdem können bei der Unterspritzung mit Hyaluronsäure und Botulinumtoxin unerwünschte Nebenwirkungen auftreten.
Generell treten solche Nebenwirkungen innerhalb der ersten Tage nach der Injektion auf und verschwinden nach einer Weile wieder. Die meisten unerwünschten Nebenwirkungen, die bisher bekannt sind, sind leicht bis mittelschwer. Am häufigsten (≥1/100, <1/10) treten folgende Nebenwirkungen auf:
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Schwellung und Bluterguss an der Injektionsstelle
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Kopfschmerzen
Nutzen
Welchen Nutzen habe ich von einer Studienteilnahme?
Die FAITH-Studie kann wichtige Informationen über die nicht-chirurgische Behandlung der Genderinkongruenz im Bereich des Gesichtes liefern – als Alternative und Ergänzung zur chirurgischen Therapie. Genderinkongruenz bedeutet, dass die Geschlechtsidentität einer Person nicht mit dem Geschlecht übereinstimmt, das ihr bei Geburt zugewiesen wurde.
Die nicht-chirurgische Behandlung kann besonders geeignet sein für Transpersonen, die
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nicht geeignet sind für eine Operation,
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eine Operation ablehnen,
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sich eine Operation nicht leisten können,
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eine umkehrbare, zeitlich begrenzte Anpassung im Gesicht ausprobieren möchten.
Lebensqualität und Passing können durch die Behandlung verbessert werden. Es könnte aber auch sein, dass Sie keinen Nutzen daraus ziehen. Sollten Sie an der FAITH-Studie teilnehmen, werden Sie trotzdem die Möglichkeit haben, sich später chirurgisch behandeln zu lassen.
Sollte sich ein Nutzen durch die Behandlung zeigen, werden wir uns dafür einsetzen, dass die Unterspritzungs-Behandlung mit Hyaluronsäure und Botulinumtoxin für diesen Behandlungszweck in den Leistungskatalog der Krankenkassen aufgenommen wird.
Fallen bei einer Teilnahme Kosten an?
Bei einer Teilnahme an der FAITH-Studie fallen für Sie keine Kosten an. Für Studienteilnehmende ist die Behandlung – die Unterspritzung mit Hyaluronsäure und Botulinumtoxin sowie die Vor- und Nachuntersuchungen – kostenlos.
Studienleitung
Dr. med. Alexander J. Lunger
Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie FMH, EBOPRAS
Klinik für Plastische, Rekonstruktive, Ästhetische und Handchirurgie
Universitätsspital Basel
Spitalstrasse 21, 4031 Basel
Tel: 061 328 41 63